Es ist groß, modern und leuchten kann es auch: Die Ärztekammer hat ihr neues Bürogebäude an der Berliner Allee eröffnet. Sechs Jahre haben die Bauarbeiten gedauert, Freitag war die festliche Einweihung.

Kritiker werfen der Medizinervertretung vor, sie habe sich mit dem Neubau „eine hannoversche Elbphilharmonie“ spendiert. Die Präsidentin der Ärztekammer Niedersachsen, Dr. Martina Wenker, wehrt sich dagegen: Der Vergleich liefe völlig ins Leere, gerade in Bezug auf die Kosten. Dass es heutzutage Baukostensteigerungen gebe, sei völlig normal. Wobei man sagen müsse, das Haus sei nicht von Steuergeldern finanziert, sondern ausschließlich von Beitragsmitteln der Ärztinnen und Ärzte, sagt die Kammerpräsidentin.

Der Landesrechnungshof hält den Neubau für „überdimensioniert“ und die Ausstattung für „deutlich zu hoch“. Circa 50 Millionen Euro wurden laut Stadt Hannover zunächst investiert. Wie viel das Gebäude aber tatsächlich koste, könne laut Kammerpräsidentin noch nicht abgeschätzt werden.