Die Kammerversammlung der Ärztekammer Niedersachsen kritisiert die sogenannte Opt-Out-Regelung für Kinder und Jugendliche bei der elektronischen Patientenakte, kurz ePA. Wer nicht aktiv gegen die ePA widerspricht, bekommt eine. Diese Regel könnte lebenslange negative Folgen für Kinder und Jugendliche haben. Denn: Viele Krankenbilder seien periodisch und wesentlich seltener chronisch als bei Erwachsenen. Bei bestimmten Arbeitgebern oder Berufen wird die Krankenvorgeschichte überprüft. Es bestehe zum Beispiel die Gefahr, dass eine längst nicht mehr aktuelle Diagnose aus Kindertagen Wege in bestimmte Jobs versperrt. Zum Beispiel Pilot oder bei der Bundeswehr. Auch für den Abschluss von Versicherungen könnte das Nachteile haben.
Bei Kindern und Jugendlichen unter 18 fordert die ÄKN stattdessen eine Opt-in-Regelung. Also eine aktive Zustimmung für eine Akte. Die elektronische Patientenakte soll ab Mitte der kommenden Woche überall nutzbar sein. Ab Oktober ist der Einsatz dann verpflichtend.